Angebote

Therapeutisch-Pädagogisches Reiten

Das therapeutisch- pädagogische Reiten bei mir ist eine Begleitung der natürlichen Entwicklung des Kindes. Da jedes Kind an einer anderen Entwicklungsstufe steht, verändert sich die praktische Arbeitsweise beim Reiten mit jedem Kind grundlegend. Das Ziel ist kein einheitliches Reitkonzept, sondern jeder wird dort abgeholt, wo er ist und jedes Kind wird in seiner Entwicklung gesehen und unterstützt.

Märchenkinder (3- 6 Jahre) - Sie erleben das Pferd unmittelbar als sinnlich erfahrbares Wesen.

Schulkinder - Das Pferd stärkt das Selbstwertgefühl und Autonomie. Ich schaffe für die Kinder einen Raum, in dem sie Erfolg und Anerkennung erfahren können.

Jugendliche - Für den Jugendlichen steht das Pferd als Beziehungsobjekt im Mittelpunkt. Ich unterstütze sie dabei, Nähe und Beziehung zu sich und zum Pferd herzustellen.

Erwachsene - Für Erwachsene ist das therapeutische Reiten eine Chance, die ursprüngliche Einheit wieder zu finden.

Bei einer therapeutischen Begleitung gibt es ein Erst-, Zwischen- und Abschlussgespräch.

Durch die Einbeziehung der Feldenkrais- Methode des Centered Riding beim Reiten erfährt der Reiter eine wertvolle pädagogische Hilfe, sich in seiner Bewegung und in der Bewegung seines Pferdes wahrzunehmen und zu erleben. Beim Umgang mit dem Pferd wird klar, dass das Pferd nur auf innere Konsequenz reagiert. Wir müssen dabei fokussiert denken, fühlen und wollen. Pferde zeigen uns wie in einem Spiegel unser Inneres, unsere Konzentriertheit oder Zerfahrenheit, unsere Ängste, unseren Mut, unsere Gelassenheit oder unsere Unruhe. Die Pferde haben mit hohen Sensibilität und ihrer Energie einen großen Heilwert für die Kinder unserer Zeit. Insbesondere in der Zeit von Entwicklungsknotenpunkten.

Das Gefühl, getragen zu werden von einem Lebewesen, einem Pferd als Reittier, welches uns trägt, mit all unseren Lasten, Bedrängnissen, Nöten, mit unserem So- Sein, bis dahin, sich „eins zu fühlen“ mit dem Pferd ist ein hohes Glück und eine einzigartige Freude. Beim Reiten wird der Gleichgewichtssinn gefunden und entwickelt - die Balance von vorn nach hinten, von oben nach unten, von rechts nach links und die innere Balance. Der Reiter erlebt sich und sein Selbst in der Welt. Durch Erarbeiten und Erleben freier Bewegungen können Bewegungsabläufe vorausschauend integriert werden. Dadurch erleichtert er sich und ermöglicht sich das Bewältigen von „Hindernissen“.

    Was sind freie Bewegungen?

Freie Bewegungen sind durch einem entspannt-gespannt-schwingenden Muskeltonus erlebbar. Unter Einbeziehung verschiedener Übungen aus der Rota-Therapie und dem Feldenkrais wird ein ausgereifter Muskeltonus erarbeitet. Dieser ist die Voraussetzung für die Entwicklung des Eigenbewegungs- und Gleichgewichtssinnes und damit der freien Bewegungen in Kontakt zur Schwerkraft. Dieser “Inkarnationsvorgang” erweckt das Denken und macht wach zu dem was man tut.

“Erst wenn ich weiß was ich tu’, kann ich tun was ich will.”  (Moshe Feldenkrais)

Dieser Ansatz des therapeutisch- pädagogischen Reitens setzt unmittelbar an dem Reifen, Ausreifen und auch Nachreifen der basalen Sinne an.

Das Therapeutisch- Pädagogische Reiten eignet sich bei folgenden Auffälligkeiten:

- Haltungsschwächen, auch Verspannungen mit Ungleichgewichten im Muskeltonus unter Einbeziehung nach den Grundsätzen der Rota- Therapie, wodurch eine gestörte Muskeltonusregulation normalisiert wird.
- Koordinationsstörungen
- Bewegungsunruhe (ADHS, ADS)
- Beeinträchtigung der Fein- und Grobmotorik
- Schwierigkeiten in der sprachlichen und in der nichtsprachlichen Kommunikation
- Entwicklungsverzögerungen
- Verhaltensauffälligkeiten
- Bindungs- und Beziehungenstörungen
- Ängstlichkeit
- Legasthenie
- Dyskalkulie
- Mißbrauch

Durch das Erfühlen eines aufgerichteten zentrierten Sitzes und einer gut koordinierten Mitbewegung, die nicht durch eine hyper- oder hypotone Muskelspannung gestört wird, setzt die spezifische Bewegung des Pferderückens tief im Gehirn an. Der Reiter bekommt Nervenimpulse, wodurch er seine Selbstheilungskräfte ganzheitlich beeinflussen kann.

Es kann auch der Schwerpunkt auf dem Aus- und Nachreifen des Lebens- (Vital-) sinnes und des Tastsinnes (Taktilsinn) gelegt werden. Hierbei erleben und begleiten wir das Pferd in seinem natürlichen Alltag bei der Versorgung und Pflege. Wir erlernen den artgerechten Umgang und erüben die Kommunikation mit dem Wesen Pferd durch Führen lernen, Arbeit über Bodenhindernisse und auch das vertrauenserweckende Gefühl von “Getragen-Sein” und “Geführt-werden”, bishin zu Ausflügen in das Gelände (Wald, Wiesen, Felder) gegebenfalls mit Picknick oder wir machen ein Feuer und backen Stockbrot. Wir bewältigen Herausforderungen rund um das Pferd oder in der Natur, die Mut und Selbstvertrauen entwickeln helfen und die Wahrnehmung schulen.

Reitunterricht, Ausbilung, Korrektur

nach den Grundsätzen der Klassischen Reitkunst

- mit Ansätzen nach der Team-Methode
- Feldenkrais zum Reiten
- Centered Riding nach der von Sally Swift entwickelten Methode “Reiten aus der Körpermitte”

Auch hier fließen alle meine Erfahrungen zur Bewegung und zum Gleichgewicht zusammen, mit dem Wissen der Ganzheitlichkeit von Körper, Seele und Geist.

Die Klassische Reitkunst ist nicht zu verwechseln mit der Sportreiterei, dem sogenannten Englisch-Reiten. Die Klassische Reitkunst ist die einzige Art von Reiterei, deren Ziele die Bedürfnisse des Pferdes respektieren. Sie ist dem Wohl des Pferdes und seiner Gesunderhaltung verpflichtet. Der Reiter darf das Pferd in seinem natürlichen Bewegungsablauf nicht stören. Die feine Hilfengebung ist präzise und veranlasst das Pferd, über den Rücken zu gehen. Das Vertrauen des Pferdes zum Reiter ist die Basis für die Losgelassenheit. Die Klassische Reitkunst ist im Ergebnis ein zur Mitarbeit bereites, gesundes und langlebiges Pferd.

- Sitzschulung
- Reiten in Balance für Freizeitreiter
- Ausbildung von Jungpferden auf sanfte Weise (solide Grundausbildung)
- Longenarbeit
- Bodenarbeit
- Ganzheitliche Gesundheitsführsorge und Rehabilitation
- Ganzheitliche Beratung zur Haltung und Fütterung
- Korrektur von Pferden mit Problemen z.B. Umgangsschwierigkeiten, Rückenprobeme, Bewegungsstörungen, Rittigkeitsprobleme

In der Ausbildung und Korrektur eines Pferdes bringt eine systhematische und in individuellen Schritten erarbeitete Ausbildung viel Freude und Erfolg.

Körperbewußtes-pferdefreundliches Reiten

Ziel der gemeinsamen Arbeit ist, dass zwischen Reiter und Pferd eine einfühlsame Begegnung stattfindet. Der Reiter wird dahin geführt, seine eigene Innere und äußere Balance und die seines Pferdes zu spüren. Gutes Reiten-gesunde, schöne Pferde

Embodiment-Rota-Therapie

den Körper als Instrument zu stimmen, um als Mensch darin die Aufrichte mit freien Bewegungen zu finden.
Die Grundlage ist die Rota-Therapie und das Erarbeiten und Nachreifen der basalen Sinne,
- des Lebens-(Vital)sinnes
- des Takt-(Taktil)sinnes
- des Eigenbewegungssinnes (Kinästetik, Propriozeption)
- des Gleichgewichts-(Vestikulär)sinnes
Gut ausgebildete basale Sinne ermöglichen soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. Ich stehe Ihnen dabei diagnostisch, beratend und coachend zur Seite.

Was ist Rota-Therapie?

Rota-Therapie ist ein vorgegebener Bewegungskomplex auf neurophysiologischer Grundlage, um persistierende Restreaktionen frühkindlicher Reflexe abzubauen, die Auswirkungen auf Lernen und Verhalten haben. Derartige Auffälligkeiten beschränken sich allerdings nicht nur auf die Motorik, sondern beziehen sich auch auf sensorische, vegetative und emotionale Bereiche. Man nennt dieses Krankheitsbild “Zentrale Koordinationsstörung” (ZKS), da die auftretenden Störungen zentral, das heißt vom Gehirn ausgehen. Es entsteht eine zu hohe Muskelspannung (Hypertonus) oder eine zu niedrige Muskelspannung (Hypertonus).

Das Zielorgan der neuropysiologischen Therapie ist das Gehirn und dort die Bereiche, die die Bewegungsentwicklung und den für die Bewegung und Haltung notwendigen Muskeltonus regeln. Mit der Rota-Therapie wird die ZKS ganzheitlich behandelt. Es geht also nicht darum, die Syntome (siehe Indikationen unten) isoliert zu behandeln, sondern deren Ursachen heilend zu beeinflussen. Das Grundprinzip dieser Therapie ist die Rotation im Körper, die Drehung der Wirbelsäule und die Rotation des Körpers um die Achse im Raum. Die Regel ist,  dass in der Bewegung und Körperhaltung keine frühkindlichen, jetzt noch aktive Reflexmuster zugelassen werden.

Zusätzlich gilt es, helfende Verhaltensweisen im Alltag zu erlernen, zum Beispiel beim Sitzen und Lernen, beim Sport, beim Schlafen oder im Alltag. Oder es werden störende und hemmende Aktivitäten während der Zeit der Therapie weggelassen. So stellt sich der Effekt des täglichen Übens baldmöglichst ein. Diese Bewegungsübungen ermöglichen fehlende Reifungsprozesse des ersten Lebensjahres nachträglich zu durchlaufen und so zu freien Bewegungen zu kommen, welche schlussendlich auch im Seelischen zu einem Empfinden von Freiheit in und zu sich selber erlebbar macht.

Ein Leib, der Bewegungen konditionieren muss, braucht für alles mehr Energie. Erschöpfung tritt schneller ein. Diese Beeinträchtigung zeigt sich körperlich, seelisch und geistig.

Die Embodiment-Rota-Therapie wirkt tief nachhaltig. Das Gehirn bildet sich an der Bewegung. “Jede gelungene Bewegung ist eine überwundene Lähmung” (Rudolf Steiner).

Indikationen

Erfolgreich angewendet wird die Rota-Therapie bei folgenden Befunden

- bei hyper- und hypotonen Muskeltonus
- bei unwillkürlichen, reflexgesteuerten Bewegungsimpulsen
- AD(H)S
- bei Schulreifeverzögerung
- bei Lese-Rechtschreibschwäche
- bei Rechenschwäche
- bei Konzentrationsschwäche
- bei Raumlagestörung
- bei Artikulationsschwäche
- bei Dysgrammatismus
- bei Zahnfehlstellungen, begleitend zu einer Bionator-Therapie
- bei Zähneknirschen
- bei anhaltenden Nackenverspannungen
- bei Knie- und Hüftprobleme
- Skoliose
- Haltungsschwäche

Wie lässt sich eine gehemmte Entwicklung erkennen?

Auffälligkeiten in den Kinderzeichnungen.
Ich helfe Ihnen dies zu erklären anhand einer mitgebrachten Kinderzeichnung.

Auffälligkeiten in der äußeren Erscheinung

- der Mund ist offen oder fest zusammengepresst
- bei kleinen Kindern Speichelfluss
- bei Schulkindern Zahnfehlstellungen
- der Nacken ist gebeugt oder gestreckt
- Schulterhochstand beidseitig oder einseitig
- Skoliose, Hohlkreuz
- durchgedrückte oder leicht gebeugte Knie
- Fußstellung innen- oder außenrotiert
- Platt-, Senk-, Spreizfüße

Auffälligkeiten in der Entwicklung

- Reflexmuster als Schlafstellung: Überstreckung im Rücken oder über den angewinkelten Knien liegend
- Auslassen eines Entwicklungsschrittes wie zum Beispiel das Krabbeln
- Verfrühung im Kopfhalten, Stehen und Gehen oder Verspätungen in allen Schritten

Auffälligkeiten im Bewegungsverhalten und in der Sprache

- Bewegungstempo zu schnell oder zu langsam
- Kraft in Stimme und Bewegung zu viel oder zu wenig
———”katzenartig” geschickt im Klettern, Skaten… oder besonders grobmotorisch ungeschickt
- wenig Atem- und Rhythmusgefühl
- Stimme zu hoch und laut oder leise “brummend”
- die Laute k, g, sch, die Körperspannung voraussetzen, werden durch t, k, s ersetzt. Das s wird gelispelt.

Im Gegensatz dazu Kriterien freier Bewegungen

- sie ist gewollt (intentional) und individuell
- sie tanzt zwischen Schwere und Leichte, rechts und links, vorne und hinten
- sie schwingt zwischen Spannung und Entspannung
- sie atmet zwischen “Ballen und Spreizen”
- das Tempo- und die Kraftdosierung variieren passend zur Situation
- der Bewegungsschwerpunkt und Drehpunkt liegt im Bereich der Hüfte
- der Kopf sitzt locker auf den Schultern
- die Arme schwingen bei lockeren Schultern beim Gehen diagonal zu den Beinen im Kreuzmuster
- der Gesichtsausdruck ist gelassen

Bei der Embodiment-Rota-Therapie geht es auch darum, sinnvolle Alltagsarbeiten zu machen und gezielt die basalen Sinne zu pflegen.

Tägliches zu Fuß gehen ist im Alltag ebenso wichtig, um den Kontakt zur Schwerkraft zu pflegen.

Für die Kinder erlernen Mutter/Vater diesen Bewegungskomplex, um diese Übungen der Rota-Therapie täglich zuhause mit dem Kind zu machen. Die Übungen sind leicht lernbar und gut in den Alltag zu integrieren, z.B. abends mit einer Gute-Nachtgeschichte, morgens noch im Bett, als Mittagspause, vor den Hausaufgaben. Je nach Belastung  ist die aufzuwendende Zeit 20-60 Min. täglich über einen Zeitraum von 12-15 Monaten als eine Art “Körperpflege” wie das tägl. Zähneputzen.  Die Familien sparen sich die wöchentl. Fahrten zu den Therapeuten.

Durch Elterncoaching unterstütze ich die Eltern in ihrer Kompetenz, und gebe Hilfestellung zur Nachreifung der basalen  Sinne durch wohltuende Alltagstätigkeiten.